Das Konsumverhalten der Menschen in Österreich hat sich, zumindest vorläufig, verändert. Durch Homeoffice und Kurzarbeit sind viele Menschen nicht mehr so oft im öffentlichen Raum unterwegs und daher gibt die Hälfte der Befragten an, seltener einzukaufen.
Es wird gezielter eingekauft, das gemütliche Bummeln durch verschiedene Läden ist aufgrund der möglichen Ansteckungsgefahr derzeit nicht so beliebt. Impulskäufe finden daher seltener statt und das spürt der Handel.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie macht sich auch in der Geldbörse vieler ÖsterreicherInnen bemerkbar. Daher geben 43% der 15 bis 65-Jährigen an, preissensibel zu sein, im April 2020 waren es etwas mehr als ein Drittel.
Konsumenten sind offen für Neues
Das führt laut einer Studie von toluna* dazu, dass fast zwei Drittel der Konsumenten bereit sind eine neue Marke auszuprobieren, wenn der Preis günstiger ist.
Aufgrund der Lockdowns hat über ein Viertel der Befragten Dinge in der Krise online bestellt, die vorher stationär gekauft wurden. Und diese Praxis wollen sie auch beibehalten. Im April 2020 hat nur jeder Zehnte dies angegeben.
Die Möglichkeit von Click und Collect, eine Forderung des Handels, wurde von der Regierung erst während des 3. Lockdown zugelassen. Dieses wurde von knapp einem Fünftel der Befragten in Anspruch genommen.
Männer shoppen lieber online
Die Usability von Websiten und Shops ist nur für etwas mehr als jeden Zehnten von größter Wichtigkeit. Auffällig ist hier, dass diese Aussage überproportional von Männern angekreuzt wird.
Die Frage, ob sich durch den 3. Lockdown Anschaffungs– oder Konsumwünsche ergeben haben, bejahen 17% der 15 bis 65-Jährigen. Wenig verwunderlich, nachdem man mehr Zeit zu Hause verbringt, sind es vor allem Möbel oder Accessoires, die die eigenen vier Wände wohnlicher gestalten sollen. Ebenso werden Elektrogeräte für die eigenen vier Wände genannt.
Regionalität ist voll im Trend
Güter aus Österreich zu kaufen, ist für fast zwei Drittel der Befragten wichtiger geworden. Ungefähr die Hälfte stimmt der Aussage zu, mehr Geld für regionale Produkte auszugeben bzw. achtet darauf direkt beim Bauern oder auf Märkten zu kaufen.
Jeder Zweite vergleicht die Preise. Gegenüber dem April des Vorjahres ist die Anzahl derer, denen dieser Aspekt viel wichtiger geworden ist, signifikant von 12% auf 23% angestiegen. Auch in der Kategorie Waren des täglichen Bedarfs vorrangig bei Sonderangeboten abzudecken, gibt es einen signifikanten Anstieg gegenüber dem letzten Jahr. War es 2020 fast jedem Zehnten sehr wichtig, ist es jetzt bereits fast jeder Fünfte.
Vorrat ist besser als Nachsicht
Da die ÖsterreicherInnen nicht mehr so oft Lebensmitteleinkaufen gehen und vielleicht auch noch immer die Bilder leerer Supermarktregale im Hinterkopf habe, ist es für fast zwei Drittel der 15 bis 65-Jährigen wichtiger geworden, Produkte des täglichen Bedarfs auf Vorrat zu haben. Allerdings werden diese von den meisten noch immer stationär und nicht online gekauft.
Wann können wir endlich wieder was erleben?
Kurz nach dem Ende des ersten Lockdowns fragten wir nach dem ersten Kauf im wiedereröffneten Handel. Kleidung und Schuhe shoppen zu gehen, ist den ÖsterreicherInnen von 15 bis 65 Jahren am meisten abgegangen. Gefolgt von Elektrogeräten, Möbel und Anschaffungen für Haus bzw. Wohnung. Aus den Antworten geht auch hervor, dass viele ÖsterreicherInnen es vermissen ihr Bier in ihrem Stammlokal zu trinken bzw. sich mit Freunden im Kaffeehaus zu treffen. Insofern kann man diese Studie vom Jänner 2021 aus Deutschland auch auf Österreich umlegen. Wann sich der Wunsch auf ein geselliges Zusammensein im Restaurant, zu verreisen oder wieder in ein Theater zu gehen erfüllt, ist sowohl in Deutschland wie auch Österreich derzeit leider noch nicht vorhersehbar.
*Quelle: de.toluna.com